Freistaat Fuchsen

Chronik

5 Jahre Freistaat Fuchsen. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn tatsächlich war der Freistaat bei seiner Gründung am 28. Februar 2004 ein Fürstentum, welches den Namen Fürstentum Schnitzelberg hatte. Beherrscht wurde es von der Dynastie derer zu Schnitzelberg, doch mit dem Lauf der Geschichte sollte sich dieser einst junge Staat wandeln und erlebte einen Reifungsprozess bis zu dem heutigen Tage, an dem nunmehr 5 Jahre vergangen sind seit diesem geschichtsträchtigen Wandel.

Zeitleiste der Wechsel aller Amtsinhaber

Die Anfänge

Der 1952 geborene Fürst Schnitzelberg IX. regierte bereits seit 1989 sein Land. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage in dieser Zeit versuchte er am 28.02. des selben Jahres durch eine Öffnung der Landesgrenzen die Wirtschaftsaktivität wiederzubeleben - das moderne Fürstentum Schnitzelberg war gegründet, aber nicht von langem Bestand.

Die friedliche Revolution

Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich zunehmend, weshalb große Bürgerproteste Ende August 2004 angekündigt waren. Der Fürst hielt diesem enormen Druck nicht Stand und beschloss von nun an dem fuchsichen Bürger das Recht der politischen Mitbestimmung einzuräumen. Er übertrug Hendrik Wegland und Oliver Twist die Aufgabe eine demokratische Verfassung für den Freistaat Fuchsen auszuarbeiten und kommissarisch das Amt des Regierungschefs zu übernehmen.

Freie Wahlen

Nachdem die 1. Verfassung des Freistaates Fuchsen nach einer Volksabstimmung in Kraft getreten ist, war der Weg für Wahlen zum Amt des Ministerpräsidenten und des obersten Richters frei. Diese Wahlen waren die ersten freien, geheimen und demokratischen Wahlen des Landes. Zum erster Ministerpräsident des Landes wurde Hagen vom Haufen gewählt.

Zwydecker Konföderation

Die Unterzeichnung des gemeinsamen Vertrages zwischen Vertretern des Freistaats Fuchsen und der Republik Falkenland am 21. November 2004 über die Errichtung der Zwydecker Konföderation bedeutete einen Meilenstein in der Fuchsischen Geschichte.
Mit der Konföderation entstand ein Staatenverbund, der - trotzallem er nie die Zahl seiner zwei Gründungsmitglieder überstieg - zu einer bedeutenden Größe in der Microstaaten-Welt werden sollte. Unterstrichen durch die Ausrichtung der microlympischen Winterspiele vom 25. Februar bis 5. März 2005 gipfelte diese Entwicklung in der Veranstaltung der micronationalen vExpo vom 11. bis 24. September 2005. Gleichwohl leitete dieser Höhepunkt in der Epoche der Zwydecker Konföderation auch schon das Ende dessen ein, nachdem am 9. November 2005 schließlich die Republik Falkenland in einer Bürgerbefragung aus dem gemeinsamen Bund ausschied. Fast ein Jahr nach ihrer Unterzeichnung war dieser Staatenbund schon wieder Geschichte.
Doch die Idee Zwydecks überlebte und setzte sich trotz Auflösung der Konföderation in Form einer Fortführung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes fort.

Fuchsen und die Sozialdemokratie

Parteien in Fuchsen hatten nie eine lange Lebensdauer und ihre Bedeutung für das politische Gefüge lag irgendwo südlich des Äquators. PSA, FLP oder AKP, ihr Einfluss war gering.
Doch davon unbeschadet und aller Traditionen zum Trotz gelang es einer Partei, sich über die Jahre konsequent zu behaupten und die Geschicke des Freistaats maßgeblich zu bestimmen. Die Sozialdemokratische Partei Zwydecks (kurz: SPZ) avancierte zur Institution im Freistaat und stellte in ihrem über 2jährigen Bestehen drei Kanzler.
Gegründet wurde sie am 9. Februar 2005 durch Jean-Marie Lasalle, dem ersten sozialdemokratischen Kanzler. Es sollten mit Willi Brandt und Nigggo Ebert noch zwei weitere folgen. Die sozialdemokratische Ära währte mehr als ein Jahr. Sie war geprägt von einer politisch aufregenden Zeit. Dazu gehörten mehrere außenpolitische Krisen mit dem Nachbarn Neuenkirchen (siehe Neuenkirchen-Valoir-Krieg) aber auch micronationale Events wie die vExpo in Zwydeck oder die Microlympischen Winterspiele 2005.
Am 13.10.2006 endete diese Ära. Die SPZ wurde offiziell aufgelöst. Sie ist gleichbedeutend mit dem endgültigen Ende des Parteiensystems in Fuchsens. Etwaige Versuche direkt im Anschluß wie etwa durch die Demokratische Partei Fuchsens scheiterten sehr rasch.

Der Wechsel

Nun war die Zeit reif. Nach über einem Jahr in der Folge sozialdemokratischer Kanzler wählten die Fuchsen Hendrik Wegland, einen der Gründerväter des Freistaats zu ihrem Staatsoberhaupt. Wegland gehörte keiner Partei an. Sein Regierungsstil zeichnete ihn als moderaten Dirigenten der leisten Töne. Doch damit gab er die Richtung vor, für einen neuen Weg und politischen Stil, der Fuchsen bis heute prägen sollte.
Zunächsteinmal gönnte man dem Freistaat ab dem 1. Juli 2006, knapp zwei Jahre nach seiner Gründung, eine Nationalhymne. Jetzt bekam der Freistaat ein Gesicht, womit er sich repräsentieren konnte. Die Hymne selbst ist traditionell geprägt. Ihr feierlicher, hymnenartiger Charakter erinnert an fürstliche Zeiten.
Dieser traditionelle Charakter der Fuchsenhymne überrascht nicht und steht in Einklang mit dem Auftauchen einer neuen politischen Kraft im Freistaat. Die AKP, die Altkonservative Partei, wird gegründet, mit starken absolutistischen Tendenzen. James Didot, deren Gründer, einst ehemaliger Richter am Obersten Konföderationsgericht, weckte die Interessen in Richtung Monarchie und eines erzkonservativen Wertebildes.
In einer Kampfabstimmung in den darauffolgenden Kanzlerwahlen des August im Jahre 2006 konnte sich der neue Herausforderer überraschend gegen den amtierenden Kanzler, Hendrik Wegland, durchsetzen.

Die Ära Kurtz

Doch die Amtszeit des neuen Kanzlers währte nicht lange. Nach dessen Rückzug aus dem öffentlichen Leben, rutschte der bis dato unbekannte Anton Kurtz in die Rolle des ersten Mann im Staate, nachdem er zuvor im Kabinett Didot das Amt des Hofjustizrathes bekleidete.
Aus einer spontanen Zwischenlösung entstand eine feste Größe in der Fuchsischen Politik. Die Ära des Anton Kurtz währte einundeinhalb Jahre, die längste aller bisherigen Kanzler.
Am Ende waren die Fuchsen ihres Regierungschefs überdrüssig. Mit 80% Zustimmung wählten sie zum zweitenmal den zurückgekehrten James Didot bei den Wahlen am 30. Januar 2008 zum Hofkanzler.

Didotismus

Die zweite Amtszeit des James Didot war geprägt von einer politischen, wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Renaissance Fuchsens. Fuchsen erfuhr einen Aufstieg. In der ersten Hälfte der zwei Amtsperioden andauernden Amtszeit stiegen die Einwanderungszahlen, und es ließ sich ein verstärktes, politisches wie gesellschaftliches Engagement verzeichnen. In wirtschaftlicher Hinsicht erforderte der faktische Wegfall des gemeinsamen Wirtschaftsraumes mit dem Falkenland eine Neuordnung dieses Bereichs. In Zahlen bedeutete dies folgendes: Während das Bruttoinlandsprodukt zu Beginn des Jahres 2008 noch bei rund 8 000 Fuchsmark stagnierte, erlebte es im April/Mai desselben Jahres einen Anstieg um 200 %. Die Fussball-Weltmeisterschaft im August diesen Jahres bekräftigte diesen Trend noch.
Umtriebigste Triebfeder und zentrales Kernstück in der Amtszeit von James Didot war das sog. "Reformgesetz" mit crassierenden Neuerungen für Fuchsen. Der Hofkanzler verlor seine Kompetenzen als legitimes Staatsoberhaupt, Fuchsen würde von nun an ein Staat ohne legitimes Staatsoberhaupt sein, darüberhinaus sorgte die Aufhebung des konventionellen Staatsbürgerbegriffs für einen Umbruch in dem Selbstverständnis micronationalen Denkens. James Didot verordnete für Fuchsen eine Abkehr vom klassischen Rechtsdenken. Nicht das Ius Sanguinis oder Ius Soli würden in Zukunft maßgeblich sein, sondern allein das Ius Participandum.

Gegenwart

Der Freistaat Fuchsen ist in der Gegenwart angekommen, 5 Jahre nach seiner Gründung. Mit Karl Harvald zu Schnitzelberg ist zum erstenmal ein Mitglied jener Dynastie Kanzler, die die Wurzeln für den Freistaat einst gelegt hatte.
Doch das Wesen der direkten Demokratie ist dabei so stark wie nie. Der Freistaat prosperiert und schaut auf eine rosige Zukunft.